Sascha Scharf Interview

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Sascha
Scharf
Interview

Interview

Nico Uhler &

Fabian Reichenbach

Fotos

Dennis Scholz

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SASCHA
SCHARF
INTERVIEW

Interview

Nico Uhler &

Fabian Reichenbach

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Dennis Scholz

Nico: @saschascharfesauce, Du hast jetzt ein Interview mit zwei krassen Sriracha-Saucen-Junkies. Daher eine wichtige Frage zu Beginn: Woher kommt eigentlich Dein Insta-Handle und was ist die beste scharfe Sauce? Haha…also Fun-Fact ist, dass ich eigentlich gar nicht scharf esse. Wenn da so ein bisschen Schärfe ist, dann muss ich direkt erstmal zur Milch greifen oder was auch immer in der Nähe steht. Also mit dem scharfen Essen ist es in den letzten Jahren schon ein bisschen besser geworden, aber ich komme trotzdem nicht so wirklich drauf klar. Was mein Insta-Handle angeht, so wollte ich einfach irgendwie meinen Namen verarbeiten und es sollte auch lustig sein. Meine allererste Idee war damals „@saschascharfschütze“, aber das geht gar nicht klar. Scheiß auf Waffen, scheiß auf Krieg! Dann kam ich irgendwie auf scharfe Sauce, fand es lustig und dachte mir, dass es ja eigentlich so passt (lacht). 

Nico: Gib uns später noch Deine Adresse, dann schicken wir dir mal ein Starter-Pack scharfe Sauce. Und ich muss dann drei Liter Milch trinken, um klar zu kommen.

Faby: Haha…die scharfe Sauce ist übrigens ein guter Übergang, nicht um gleich zum Thema Skateboarding zu kommen, sondern um mal nachzufragen, was so bei Scharfesounds geht? Haha…viel geht da noch nicht. Ich hatte mir einfach mal als Joke und aus Interesse so einen Tractor Controller geholt und angefangen, in meinem Zimmer ein bisschen Musik abzumischen. Im Prinzip legen die meisten DJs mit so etwas in der Art auf, nur dass mein Controller eben ziemlich low key gehalten, also eine klein gehaltene Version von richtigen DJ-Controllern war. Du kannst die Höhen und Tiefen rausnehmen und Übergänge machen. Bei so einem Controller sind auch zwei Platten drauf, die du drehen kannst. Es ist aber jetzt nicht so, als ob du mit Schallplatten spielst.  Den Controller hab‘ ich inzwischen aber nicht mal mehr, sondern nur noch das Programm. Macht auf jeden Fall Bock! Rocco (Patrick Rogalski) und ich dürfen am Wochenende übrigens beim Adidas x Skatedeluxe Event („DUO“) Mucke machen.

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bs Nosepick

Faby: Du mixt also Lieder ab, aber produzierst selbst noch keine Beats, oder? Ne, das hat noch nichts mit Produktion zu tun. Da geht es hauptsächlich um Übergänge von Track zu Track. Sowas kann man aber auf jeden Fall gut bei Hauspartys gebrauchen.

Nico: Und was spielt man in Berlin so zur Zeit beziehungsweise was spielst Du denn selbst für Mucke? Natürlich ist Berlin bekannt für die Techno- und House-Szene. Aber generell findet man ja alles in Berlin. Das macht Berlin auch aus. Man kann hier zu jeder Art von Mucke feiern gehen, egal, was man selbst gut findet. Aber klar, was halt immer nach außen getreten wird und große mediale Aufmerksamkeit bekommt, ist nach wie vor dieser voll in die Fresse Techno und der dazugehörige Stereotyp des Berlin Lifestyles. Aber nur, weil Berlin immer so porträtiert wird, heißt das nicht, dass das hier jeder so feiert. Ich selbst beschäftige mich schon auch mit elektronischer Musik, aber die ist eher ein bisschen housiger, Musik die gute Laune schafft und die Leute mitreißt, sodass es am Dancefloor auch lustig ist. 

Nico: Du bist ja ursprünglich aus Wuppertal. Wie kommt‘s, dass es Dich nach Berlin verschlagen hat? Wuppertal ist mir ein bisschen auf den Kopf gefallen. Ich kannte viele Leute in Berlin und hatte einfach Bock, hier zu sein. Meiner Meinung nach war Berlin einfach die beste Wahl. Hier geht was, Berlin ist Medienhauptstadt und es hat auch direkt mit einem Studienplatz geklappt. Rückblickend war das auch die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.

generell findet man ja alles in Berlin. Das macht Berlin auch aus.

Faby: Und was studierst Du? Maschinenbau, schön mit den Hemdträgern zusammen (lacht). 

Faby: Hey, das ist cool! Man sieht so viele Leute in der Skateszene, von denen man nicht denkt, dass sie studiert haben – und das obwohl sie echt krasse Studien hinter sich haben. Ich meine, Maschinenbau ist jetzt auch nicht unbedingt etwas, das man einfach so zum Spaß macht. Da muss man schon drin sein und auch einen Plan davon haben. Und Durchhaltevermögen! Es ist mega interessant. Manchmal ist es schon schwierig, das so neben dem Skaten zu handlen. Es ist mit viel Arbeit verbunden und ich muss schon zugeben, dass mein Studium manchmal unter meinem Skaten leidet. Da fängt man auch mal eine Woche zu spät an zu lernen, wenn skatetechnisch noch was ansteht. Ich mache mein Studium aber eh ziemlich low key. Das heißt, ich belege immer nur die Hälfte der Kurse pro Semester. So habe ich inzwischen das vierte von sechs Semestern abgeschlossen. Solange ich durchkomme, ist es mir aber eigentlich eh egal. Ich hab‘ auch nicht mal schlechte Noten und es passt eigentlich alles. Ich hab‘ auch davor schon eine dreijährige Ausbildung zum Industriemechatroniker absolviert, wollte aber einfach gerne noch was dranhängen – als Upgrade sozusagen.

Nico: Darf ich noch fragen, was man als Industriemechatroniker eigentlich so macht? Es sind letztendlich Elektroniker und Mechaniker in einem. Die Ausbildung erlaubt einem, jegliche Tätigkeit in der Industrie auszuführen. Mein Job damals drehte sich um einen Maschinenpark. Für mich ging es darum, sicherzustellen, dass alles funktioniert. Wenn mal eine Maschine kaputt ging, weil der Bediener was falsch gemacht hat, wegen Verschleiß oder anderen Gründen, wurden wir zur Reparatur gerufen – und das in jeglicher Facette: Programmieren, Leitung Legen, etc.

bs Wallride

Faby: Ich dachte, dass es sich in der Ausbildung mehr um Autos drehen würde (lacht). Das ist der KFZ-Mechatroniker. Der KFZ-Mechaniker wurde nämlich umbenannt in KFZ-Mechatroniker. Beim Industriemechatroniker geht es insbesondere um die Industrie 4.0, wie man so sagt. Wir haben hauptsächlich gelernt, wie Maschinen gesteuert werden und wie man sie repariert. Die Firma, in der ich meine Ausbildung gemacht habe, stellt zum Beispiel Getriebe für Windkraftanlagen, Mühlen und ähnliches her. Da ist ein Getriebe teilweise so groß wie ein Auto. Ich habe dort an Maschinen gearbeitet, die Teile für diese Getriebe herstellen beziehungsweise verbauen. 

Nico: Und Du hast während der Ausbildung gemerkt, dass Du Dir Deinen beruflichen Weg – neben dem Skaten – gut in diesem Bereich vorstellen könntest? Mich hat es einfach total interessiert und so cool Skaten auch ist, wenn ich nur skaten gehe, dann habe ich manchmal das Gefühl, dass es langweilig wird. Ich muss auch mal was anderes machen und ab und zu einen anderen Tagesablauf haben als aufzustehen und einfach nur skaten zu gehen. Ich möchte auch anderweitig gefordert sein, andere Aufgaben haben. Wenn ich dann mal eine Aufgabe erledigt habe, gehe ich anschließend mit einem ganz anderen Wohlbefinden skaten. Wenn mein Interesse gesättigt ist, schätze ich hinterher das Skaten mehr. Natürlich könnte ich mir auch einen anderen Ausgleich schaffen, aber irgendwie kam bei mir trotzdem das typisch deutsche Streben nach Sicherheit durch: Interesse befriedigen und am Ende irgendwas in der Tasche haben. 

Nico: „Typisch Deutsch“ hin oder her, ich persönlich finde das aber auch nicht die dümmste Art und Weise, sich aufzustellen. Du hast nach dem Studium was in der Tasche und bemerkst nicht irgendwann mit Mitte/Ende 30, nachdem Du Dein ganzes Leben nur geskatet bist, dass du vielleicht auch noch irgendwas anderes machen musst, um über die Runden zu kommen, um einen Ausgleich zu haben, Ja, so spart man sich vielleicht diese Klatsche. Ich muss übrigens noch zur Ausbildung sagen, dass ich Gleitzeit hatte. Ich konnte eigentlich kommen und gehen, wie ich wollte. So konnte ich regelmäßig Überstunden ansammeln und dafür mal ein verlängertes Wochenende nehmen, um wegzufahren. Das war damals schon geil fürs Skaten.

Ich moechte auch anderweitig gefordert sein, andere Aufgaben haben.

Nico: Nice! Wie lange bist du denn damals schon geskatet? Und war das dann auch die Phase, in der du beim Skaten so richtig durchgestartet bist mit Sponsoren, Trips, etc.? Hmm…das Ganze ist inzwischen schon ein bisschen weit weg. Angefangen zu Skaten habe ich 2005. Ein Jahr später habe ich übrigens meinen allerersten Contest gewonnen. Davon hab‘ ich noch die Trophäe.

Faby & Nico: Haha…echt jetzt? Ja, echt. Das war der zweite Contest, den ich je mitgefahren bin. Heimvorteil und Kiddie-Vorteil (lacht). Ich konnte auch noch nicht wirklich Fliptricks und bin eigentlich nur auf jedes Rail im Park gesprungen. Im Finale bin ich dann stay on gefahren, hatte am Ende noch ein paar Sekunden übrig, in denen ich zum ersten Mal in meinem Leben einen Kickflip über die Hip geschafft habe…haha. Nur Rails und ein Kickflip, ich glaube, mit so einem Run würde man heutzutage nicht mehr gewinnen.

Nico: Trotzdem stabil! Hast Du im Anschluss an den Contestsieg auch schon direkt Support von irgendwem bekommen, wie das ja oft so läuft? Nein, das kam erst 2011, aber tatsächlich nachdem ich einen Contest in der Wicked Woods, der Skatehalle in Wuppertal, mitgefahren war. Titus Wuppertal hat im Anschluss an diesen Contest angefangen, mich zu supporten. Damals war ich 17. Aber wusstet Ihr, dass ich zwischendrin mal kurzzeitig mit Skaten aufgehört hatte?

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Kickflip

Faby: No way! Wieso? Haha…in der Halle wurde damals eine Helmpflicht eingeführt. Das fand keiner so geil. Bis dahin war die Wicked Woods eine der geilsten Halle in Deutschland gewesen. Jeder ist aus Köln, Dortmund, … dorthin gefahren. Im Winter war ganz NRW da. Als aber die Helmpflicht kam, ging der Vibe ein wenig verloren und viele kamen einfach nicht mehr. Letztendlich war es dann doch immer der Vibe, der einen dorthin getrieben hat. Als Kiddie konnte ich auch immer den ganzen Älteren zuschauen, wie sie voll performten: Oliver Kastner, Tom Kriemer, David Wollmann, Niklas Krah aus Düsseldorf und die ganzen Wuppertaler selbst (Eric Liebisch, Tom Derichs und die ganze Gang). Aber naja, als die alle nicht mehr kamen, verlor ich den Winter über ein wenig das Interesse. Im nächsten Jahr bin ich aber irgendwann random wieder bei mir in der Straße skaten gegangen. Ich hatte schließlich noch Boards zuhause und bin einfach nur Flat geskatet. Da kam Eric zufällig vorbei. Er wohnte nur eine Straße weiter und meinte zu mir, dass ich doch einfach mal wieder mit zum Skaten kommen sollte. Ein paar Tage später fuhr ich also zur Session am Haspel, einem richtig geilen Curbspot bei uns und ab da bin ich so langsam wieder ins Skategame reingekommen. 

Nico: Und dann gingen auch die ganzen Trips los? Naja, die gingen eigentlich auch schon davor los. Ich war allein als Kiddie schon viel in anderen Städten unterwegs. Also in NRW ist das glaub ich ganz normal. Von der Schule bekommt man ein sogenanntes Schokoticket, mit dem man gratis von Wuppertal nach Duisburg, Düsseldorf, Dortmund, … fahren kann. Ich hatte dank der Wicked Woods schon früh Connections in alle möglichen Städte. Deswegen bin ich auch schon früh rumgefahren, in andere Skateparks oder zu anderen Spots. Eine ganz wichtige Connection war dabei auch Ludi (Dennis Ludwig). Ich hatte ihn irgendwann mal am Haspel kennengelernt und wir hatten dort auch meinen ersten Trick mit VX gefilmt. Es hat dann auch nicht lang gedauert und wir hatten einen ICQ-Chat mit allen Homies am Laufen: „In welche Stadt fahren wir morgen zum Filmen?“. Dann hat man sich immer irgendwo am Bahnhof getroffen. Oft bin ich auch schon als Kiddie alleine von Wuppertal aus losgestartet und hab die anderen zum Beispiel in Essen oder Bochum getroffen. Ludi kam immer aus Bottrop, Kevin Weise aus Kempten und ganz viele andere von überall her. Wir waren teilweise eine riesige Crew und sind durch alle Hauptstädte und Kleinstädte in NRW gesteuert. Da hatten wir an einem Tag mal zehn neue Spots. Ich weiß gar nicht, wie viele Stunden ich als Kiddie in Regionalexpresszügen verbracht habe…haha. Außerdem war ich schon ganz früh immer im Skatecamp Paris. Da gab‘s ja auch ein Team, in dem ich mit Daniel Ledermann, Wanja Bach und Alex Schulz war. Es war auch immer cool, den Sommer in Paris zu verbringen. Als ich dann in der Ausbildung war, Gleitzeit hatte und ein bisschen Geld verdient habe, konnte ich mir dann auch mal andere Trips selbst finanzieren. Ludi ist damals nach Barcelona gezogen und somit war der Filmer weg. Ich hatte aber schon angefangen, einen Part mit ihm zu filmen und wenn ich mit einem Filmer anfange, will ich den Part auch mit ihm beenden. Deswegen bin ich Ludi hinterhergefahren und hab‘ ihn auch später ständig in Barcelona besucht, um dort mit ihm für meinen Part zu filmen. 

Nico: Guter Mann! Bist Du heutzutage noch oft in NRW? Wenn es passt. Jetzt gerade hänge ich ein bisschen hinterher, würde aber, wenn ich so davon erzähle, gerne direkt mal wieder hin und einfach eine Woche mit allen Leuten dort unterwegs sein. Der Ruhrpott und ganz NRW sind eigentlich schon ein Skateparadies. Das ist traumhaft!

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Ollie

Faby: Apropos Ruhrpott und Rails, von denen Du ja beim Contestrun vorher erzählt hattest: Bist Du denn früher schon viel mit Mark (Frölich) moschen gegangen? “Stangekratzen” meinst du?! Ne, das bin ich tatsächlich noch nicht. Ich glaube, dass Mark damals schon in Barcelona gewohnt hat. Bei dem Contest 2017, von dem ich erzählt hatte, habe ich ihn jedenfalls das erste Mal gesehen und so richtig Kontakt mit Mark habe ich erst in den letzten paar Jahren gehabt. 

Faby: Ok. Aber gibt es Leute aus Deiner Anfangszeit, mit denen Du auch heute noch viel Kontakt hast? Wie sieht‘s aus mit der 42 Crew? Ja, klar! Also ich selber bin ja auch voll in der 42 Crew mit drin. Das ist unser Ding. 42 kommt übrigens von der Postleitzahl von Wuppertal. Wenn ein paar von denen hierher nach Berlin kommen, pennen sie auch immer bei mir. Berlin wird immer mit einem Besuch bei mir verknüpft. Bei 42 ist es aber eh schwierig zu sagen, wer denn überhaupt dazu gehört. Eigentlich gehören alle aus Wuppertal mit dazu. Der Grundgedanke ist es, gemeinsam filmen zu gehen und wer mit dabei ist, ist mit dabei. Irgendwie muss man ein Video ja auch nennen…haha. Da kommt das her. Und wenn ich in Wuppertal bin, connecte ich natürlich auch mit allen. Ich freue mich, wenn sie zu Besuch kommen oder wenn ich mal rumkomme. Das fühlt sich auch immer an, als wäre man nie weg gewesen und es tut voll gut, einen Ort zu haben, an dem man genau weiß, woran man ist. 

Faby: Würdest Du denn Wuppertal immer noch als Dein Zuhause bezeichnen? Das ist eine schwierige Frage, aber wahrscheinlich ja. Wuppertal ist schon mein Zuhause. So fühlt es sich zumindest an, wenn ich hinfahre. Gefühlt hat sich ja eh nichts verändert…haha. Aber vom Lifestyle her ist Berlin für mich momentan schon geiler. Natürlich kann einem auch in Berlin mal die Decke auf den Kopf fallen, aber generell geht in Wuppertal weniger Action beziehungsweise man fühlt sich manchmal sogar etwas eingeengt. Da heißt es dann: „Am Samstag geht eine Party“ und wenn man die verpasst, geht für den nächsten Monat erstmal kein anderes Event mehr und alle erzählen bis dahin Stories von eben dieser einen Party. Wenn du in Berlin eine Party verpasst, gibt es am nächsten Tag schon die Nächste. Dadurch steht man selber weniger unter Zugzwang, irgendwo hingehen zu „müssen“. 

Letztendlich war es dann doch immer der Vibe, der einen dorthin getrieben hat.

Nico: Naja, aber dafür laufen in Berlin manche Leute Gefahr, einfach jeden Tag Party zu machen. Da gehörst Du also nicht dazu? Das gibt‘s auf jeden Fall auch. Aber letztendlich kommt es darauf an, welchen Lifestyle man leben möchte oder was für Ziele man so hat. Es kann ja auch schon ein Ziel sein, fresh zu sein. Ich gehe schon oft auch mal früher nach Hause, weil ich für den nächsten Tag ein geiles Feeling beim Skaten haben will. Vor allem, wenn die Sonne scheint, will ich fresh sein, Power geben und einfach den Tag genießen können. 

Faby: Das ist auf jeden Fall eine Stärke und es ist geil, wenn einem Skateboarding so wichtig ist! Eine geile Session zu haben, kann ein Ziel sein und dann lässt man auch gerne mal das zweite Bier aus, weil aus dem Zweiten halt auch schnell mal zehn werden können. Hast Du denn für jeden Tag ein Ziel oder anders formuliert, setzt Du Dir von Tag zu Tag neue Ziele? Gibt’s vielleicht auch ein Ziel für Dich, auf das du die nächsten Jahre hinarbeiten willst? Diese kleineren Ziele sind immer tagesformabhängig. Oft ist man ja auch von anderen Leuten abhängig, gerade wenn es ums Fotografieren oder Filmen geht. Wenn es darum geht, habe ich meistens auch immer schon eine klare Vorstellung, wo es hingehen soll. Aber wenn es mal nicht passt, dann gehe ich in den Skatepark und hab‘ da eine geile Session. Ich habe schon immer Pläne oder mache mir Gedanken über mögliche Ziele, aber die können sich im Laufe eines Tages auch mal ändern. Hier in Berlin gibt es einfach so viele Skater auf verhältnismäßig wenige Filmer. Deswegen hat man auch am besten immer schon einen Plan in der Tasche, sodass man eine Ansage machen kann, wo man hin möchte.

Faby: Mit wem gehst Du denn momentan so filmen? Hauptsächlich mit Dan Schulz und Julius Krappe. Julius war ja sogar ein bisschen raus aus dem Skateboardfilmen, aber seit den ersten Lockdowns ist er wieder voll dabei, wenn er Zeit findet. Mit ihm arbeite ich gerade an einem Part und wir sind mitten in einem ziemlich guten Prozess. Ach ja, und ich gehe natürlich auch selbst filmen (lacht und zückt einen kleinen Camcorder).

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Pop Shove It

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Faby: Alter! (Lachen) Naja, ich filme zur Zeit viel selbst mit der kleinen Kamera hier. Meine Freundin hatte sich die gekauft. Ich habe sie mir dann mal ausgeliehen, auf Session mitgenommen und ein bisschen damit gefilmt. Irgendwie fand ich, dass die Footage voll geil aussieht. Deswegen habe ich mir dann ein kleines verkacktes Fisheye klargemacht und mit Tabo (Löchelt), Shane (Kotte) und Co. Angefangen, uns gegenseitig zu filmen. Tabo hat inzwischen schon fast einen ganzen Part fertig und auch mit Justin (Sommer) habe ich mega viel. Insgesamt sind es so 15 Minuten Footage und mein Ziel wäre, ein ungefähr acht Minuten langes Video mit den besten Sachen zu editen; eine Montage mit bisschen Berlinvibe. Der Name soll „berlinmäßig“ werden. Das ist alles nebenbei entstanden und die Qualität der Kamera ist natürlich nicht die Geilste, hat aber fast ein bisschen VX-Charme. Der Sound ist Katastrophe, aber das alles macht es auch irgendwie aus. Das Filming ist inzwischen aber gar nicht so schlecht. Man sieht auf jeden Fall einen Unterschied zwischen den ersten Clips, die wir mit der Cam gefilmt haben und den neueren Sachen – und das Skatelevel ist schon echt hoch. Tabo, Justin und alle anderen haben für die Cam gut gestacked. Da wird man sich bei manchen Sachen schon denken: „Was, das habt ihr mit der Cam gefilmt?!“. Ich glaube, das wird besser als man erwartet.

Nico: Wow, das hat aber was! Ich freu‘ mich drauf. Für das Video hast Du ja dann die Möglichkeit, den Soundtrack abzumixen. Haha, ja eigentlich schon. Das Schwierige ist jetzt noch, sich zu entscheiden, wann wir das Ding raushauen sollen. Mal schauen, wie ich die Zeit finde, wann alle zufrieden sind und wir einen geilen Ender haben. Es soll ein rundes Ding werden, mit Videopremiere und allem Drum und Dran.

Faby: Habt Ihr denn schon einen potenziellen Ender beziehungsweise wer hat denn was an der Baustelle gemacht? Haha…einen potenziellen Ender haben wir tatsächlich schon – und der ist nicht an der Baustelle. Beim Filmen habe ich mir auf jeden Fall so gedacht: „Du darfst jetzt echt nicht verkacken!“. Aber vielleicht wird er auch noch getoppt. Lasst Euch überraschen!

Nico: Filmerkarriere, Musikerkarriere, Skatekarriere und nebenbei noch ein Studium. Nicht schlecht! Haha…meine Freundin hat jetzt auch noch so einen kleinen Windhund. Italienisches Windspiel heißt die Rasse. Der ist erst acht Wochen alt, mega verspielt und eine Bereicherung für uns.

Nico: Wie heißt denn der Hund? Und wird er in Zukunft auch zum Skaten mitkommen? Er heißt Elio und wenn er nicht mehr so ein Welpe ist und besser an der Leine läuft, dann kommt er auf jeden Fall mal mit. 

Nico: Cool. Dann kann er Dir ja vielleicht beim Kicker suchen/bauen helfen. Woher kommt denn eigentlich deine Vorliebe für selbstgebaute Kicker an Streetspots? Naja, es macht mir einfach am meisten Spaß, irgendwo drauf oder drüber zu springen. Vielleicht lässt sich ja am Curbspot eine Bodenplatte „aufbocken“ und schon gibt’s ein Gap übers Curb. Aber woher das bei mir kommt? Naja, ich denke, das mit dem „Aufbocken“ hat erst so richtig in Berlin angefangen, wobei ich eigentlich schon immer versucht habe, Möglichkeiten zu finden, um Spots anders zu skaten. Aber meistens ergibt sich sowas eh aus Zufall. Für das Interview haben wir ja auch schon ein Foto, bei dem wir „aufgebockt“ haben und ein zweites steht noch aus. 

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bs Smith

Nico: Ja, geil! Nochmals zu den Zielen zurück, von denen Du vorher gesprochen hattest: Dieses Interview war ja scheinbar auch ein motivierendes Ziel für Dich, oder? Du hast mit Dennis (Scholz) gestern schließlich drei Fotos an einem Tag eingetütet. Drei Fotos zwischen 16:00 und 19:00 Uhr…haha. Deswegen habe ich heute aber auch einen krassen Muskelkater in den Oberschenkeln. 

Faby: Was war denn überhaupt Dein erstes Foto in einem Magazin? Ich hatte damals ein Portrait im Monster Skateboard Magazin: Ein Frontside Feeble, ein Tréflip, ein Backside 360 und ein Portraitfoto. 

Faby: Ah, ich erinnere mich. Das hattest Du alles mit Henne (Hendrik Herzmann) geschossen, oder? Genau!

Faby: Du wirst auf jeden Fall noch eine Weile in Berlin bleiben, oder? Wirst Du dort auch einen Job suchen, wenn Du mit dem Studium fertig bist? Oder du wirst noch zur Street League eingeladen und machst dann da Deine halbe Millionen. Haha…ja schon. Mit einer halben Mille würde ich ja auch nicht ewig weit kommen.

Faby: Haha…ok. Was erhoffst Du Dir denn von den nächsten fünf Jahren? Immer noch genau so viel Spaß am Skaten zu haben, nach wie vor mit den ganzen Homies zusammen skaten zu gehen und eine geile Zeit zu haben. Der ganze Rest der währenddessen entsteht, ist einfach nur ein Plus. 

Faby: Sounds good! Gibt‘s noch Leute, bei denen Du Dich bedanken möchtest oder denen Du ein Shoutout geben möchtest? Shoutouts gehen raus an Kate und Elio, meine ganze Familie und alle meine Homies. Die wissen, wer gemeint ist. Shoutouts auch nach Wuppertal und ans Brauhaus Neulich! Danke an Adidas, Skatedeluxe, Antix, Urban Distribution (Spitfire & Girl/Chocolate), 247 Distribution (Bones, Independent, Mob Grip). Danke, dass wir das hier machen konnten! Hat Spaß gemacht.

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