POLSTER TRUCKS – 13AL
13AL
Polster Trucks
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Polster Trucks
Text – Christian Roth
Fotos – Robert Christ & Chris Lehne
Das Skateboard ist perfekt. Deck, Achsen, Rollen und Kugellager – das alles hat sich seit Jahrzehnten nicht grundsätzlich verändert. Nicht weil es an Menschen fehlt, die das Skateboard weiterentwickeln wollen. Es gab in der Vergangenheit zahlreiche Versuche vor allem das Deck langlebiger zu machen, doch keine der Fiberglas-Varianten hat sich wirklich durchgesetzt. Alles Schnick-Schnack. Bei Achsen und Rollen hingegen hat sich wenig getan seit ein paar Jugendliche in Kalifornien die Rollschuhe ihrer kleinen Schwester unter ein Stück Holz geschraubt haben. Die Einzelteile, die das Skateboard zusammensetzen sind perfekt so wie sie sind. Es hat seinen natürlichen Evolutionsstatus erreicht, es hat die makellosen Voraussetzungen entwickelt, sich an die Gegebenheiten anzupassen um seiner Bestimmung nachzukommen. Man kann es nicht besser machen – und das kann man wahrlich nicht von vielen Dingen im Leben sagen. Warum also startet man eine Achsen-Company wenn es bereits eine große Auswahl an Lenkwerkzeug gibt? Warum nennt man die Marke „POLSTER“?
Mein langjähriger MOB Skateboards Geschäftspartner Michael Neuß hatte schon immer ein Händchen für’s Tüfteln. Er hat in seiner Garage Decks gepresst, Rails gegossen und Surfboards gebaut, lange bevor wir im Jahr 2000 gemeinsam HESSENMOB gegründet haben. Warum? Weil wir etwas zu sagen hatten zum Thema „Skateboarding“ und unsere Leidenschaft für die Skateboardkultur zum Ausdruck bringen wollten. Weil wir jahrelangen Input in Output verwandeln wollten. 2007 erschien es uns als logische Konsequenz neben der Deck-Marke auch unsere eigene Achsen-Brand an den Start zu bringen und so verkrümelte sich Micha abermals in seine Werkstatt. Herausgekommen ist er mit einer mittelhohen Skateboard-Achse aus gehärtetem Aluminium, die vor allem durch ihre schnelle Reaktionszeit besticht, was neben der verfeinerten Geometrie auch an der Verwendung von Flat- anstatt klassischen Cup-Washern liegt. Der Look der Achse ist bewusst schlicht gewählt. Classics never go out of style.
Tobi Lehne – Sweeper Bluntslide (by Robert Christ)
André Gerlich – Drop in to fs Bluntslide (by Robert Christ)
Jetzt brauchte das Baby natürlich auch noch einen Namen. Skateboarding ist eine Sportart, die sich im Gegenteil bewegt. Ein Handrail gibt hier keine Sicherheit beim Treppensteigen – das Gegenteil ist der Fall: das Geländer erhöht das Unfallrisiko für den Skateboarder. Das Gegenteil von hart ist weich. Eine harte Achse für eine weiche Landung: POLSTER Trucks. Na also. Fast forward 16 Jahre und POLSTER Achsen haben weitere Entwicklungsstufen durchlaufen. Viel besser, schneller, leichter und langlebiger geht es kaum. Trotzdem stehen wir in ständigem Austausch mit unseren Teamfahrern – allen voran mit unserem Teammanager André Gerlich und hören genau hin, wenn André, Tobi Lehne, Valerie Rosomako, Damian Dederichs oder David Bachl etwas anzumerken haben, das die POLSTER Achse noch besser machen könnte. Letztendlich ist und bleibt Skateboarding ein „Individual-Sport“ in dem jeder Skater seine ganz persönlichen Vorlieben hat und mit Achsen haben die meisten von uns eine längere und intensivere Beziehung als mit ihrem Deck, den Rollen oder ihren Schuhen. Das ständige Bestreben von POLSTER Trucks ist es, diese Beziehung für alle die ihre Achsen leicht, mittelhoch und reaktionsschnell mögen so langlebig wie möglich zu machen.
Valeri Rosomako – Tailbash (by Henrik Biemer)
André Gerlich – Ollie (by Robert Christ)
Im Gegensatz zu den Bestandteilen eines Skateboards, entwickelt sich der physische Akt des Skatens immer weiter. Was gestern noch unmöglich schien ist heute, in einer Social-Media-Woche, schon wieder ein alter Hut. Skateboarding geht immer weiter, öffnet sich immer breiter für jede Definition von Geschlecht, Kultur und Religion. Für jung und alt. Für Blinde ebenso wie für Menschen ohne Beine. Das klingt, wie ich finde, ziemlich perfekt.
Tobi Lehne (by Chris Lehne)