CPH Open 2023 oder „Copenhell“!
CPH OPEN 2023
oder „Copenhell“!
CPH OPEN 2023
oder „Copenhell“!
Text und Fotos – Thomas Gentsch
„Es wäre eigentlich geil, wenn wir auch noch einen Tag aufs „Copenhell“ Festival gehen würden“ meinte Chris Heitmann zu mir, als wir am dritten Abend des CPH 2023 vor einem Kiosk zwischen Amangar Strand und Innenstadt einen kleinen Zwischenstopp machten. Zwei Stunden zuvor war die „Widow-Maker“ Session am 19er Rail am Strand zu Ende gegangen und mein erster Gedanke war „Hä, wir sind doch auf Copenhell“, kurz vergessend, dass es sich dabei um ein parallel stattfindendes Rock-Festival handelt. Allerdings, im weiteren Wortsinn kamen wir gerade aus „der Hölle“! Allein das Rail, welches durch eine „Haube“ (wer erinnert sich an die DC Ad mit Rob Dyrdek?) überhaupt erst skatebar wurde, war die Hölle, aber die Masse an Menschen, die sich um selbiges herum scharten, war nicht minder beängstigend. Für Fotografen und Filmer – und ich meine hier die mit einer legitimen Kamera – war es in der Tat die Hölle, und es ist wohl kaum von der Hand zu weisen, dass jeder dieser froh war, als das Event vorüber war und man wieder Luft zum atmen hatte. Welcome to CPH!
Oski Rozenberg – fs Air
Ishod Wair – bs Kickflip
Vanessa Konte & Lea Schairer
Richie Löffler & Chris Heitmann
Kevin Bradley & Kevin White
Taihou Tokura – bs Lipslide
Im Gegensatz zu vorherigen Jahren schien es laut Zeit- und Spotplan 2023 etwas gechillter abzulaufen. Keine Züge irgendwo hin, alle Spots in ziemlich zentraler Lage und daher easy mit dem Fahrrad erreichbar. Das „1UP Welcome to Town“ Event am ersten Abend war dann auch in der Tat entspannt, das Gedränge hielt sich „relativ“ im Rahmen und hätte eine der Quarterpipes etwas mehr Stabilität gehabt, wäre heute mein Rücken noch heil. Das Skating ließ schon erahnen, dass in diesem Jahr besonders die Japaner Gas geben würden, aber auch ein Jamie Foy oder Cory Juneau bewiesen, dass sie einer Viertelröhre nicht abgeneigt sind. Bier gab es en masse und die Vibes waren hoch wie selten; ein gelungener Auftakt also.
Alex Midler – Gap to Boardslide
Madars Apse – Wallie
Rune Glifberg – bs Smith
Arto Saari & Ian Deacon
Brian Anderson
Chris Heitmann & Filip Labovic
Alex Risvard – 360 Flip
Karim Callender – Bigspin
Dannie Carlsen – Blunt Kickflip
Donnerstag sollte sich dann komplett im Skatepark Faelledparken abspielen, mit Am-Contest, dem Pro-Bowl Event und einem Best-Trick über die berühmte Brille. Dazu gab es eine Side-Mission, die ich auch aufsuchte – nur um festzustellen, dass sie an einen anderen Ort verlegt wurde. Next time, maybe tomorrow. Am Bowl mussten auch wieder alle in vorderster Reihe sitzen und so war es alles andere als ein chilliger Event, zumindest für Medien-Schaffende. Das Rune Gilfberg am Ende gewann war mehr als verdient, aber der McTwist von Yurin Fujii nach dem Finale war jenseits von Gut und Böse – wahrscheinlich einer der ehrlichsten über den Kopf gedrhten McTwists, die man je gesehen hat – und die hatte nicht mal einen Helm auf. Fucking HELL!
Kento Yoshioka – sw Boardslide Biggerspin
Eric Koston – 360 Flip to fakie
Takeshi Kagawa – fs Stalefish
Lizzie Armanto & Axel Cruysberghs
Maite Steenhoudt
Rune Glifberg
Logan Mozey – fs Smithgrind
Freitag, Side-Mission, jetzt aber. Rechtzeitig mit FLIP Skateboards Mastermind Ian Deacon am CircusCircus Skateshop eingetroffen, warteten dort schon „Host“ Tom Penny (für den Side-Mission Spot), diverse Japaner (EVISEN waren die „Gastgeber“ der Side-Mission) und die Jungs von Limosine Skateboards. Die Side-Mission bestand lediglich auch zwei fetten Bürgersteigplatten die mittels Brechstange hochgehebelt und dann zu einem „Philly-Bump“ umfunktioniert wurden. Bike dahinter, fertig! In der Tat war das Ganze eher unspektakulär, aber unfassbar geil, weil man endlich mal entspannt arbeiten konnte. Karim Callender (WAS ein Nachname!) sackte mit gefühlt zehn Tricks viel Cash ein und Cyrus Bennett begeisterte mit den stylischSTEN fs Flips. Geil wars! Danach noch kurz zum Curbspot und dann, ja dann sollte es eigentlich an den Strand zum „Widow-Maker“ Rail gehen. Regen verhinderte meine halbstündige Radtour dorthin, doch gerade als ich es mir mit Bier und „James Bond „Goldfinger““ im Hotel gemütlich gemacht hatte, riefen Ewan Bowman (Thrasher Filmer) und Mark Nickels (CPH Filmer) mich innerhalb von 5 Minuten an und fragten, wo ich denn sei, es trockne nämlich. Also wieder raus, aufs Rad und ab in die Hölle!
Cyrus Bennett – fs Kickflip
Vicent Milou • Dylan Jaeb • Sean Malto • Jamie Foy • Eric Koston • Oski Rozenberg
Tom Penny – Money give outside mission
Rowan Davis – Spanish Grind
David Loy – AlleyOop fs Air
Ian Deacon & Arto Saari
Cory Juneau – fs Kickflip
Yurin Fujii – McTwist
Der letzte Tag startete dann zum Glück mit dem „Back to the City“ Contest sehr entspannt, man hatte genug Platz und nur der stets wieder aufflammende Nieselregen war ein kleiner Draw-Back. Im Anschluss ging es dann noch auf ein wiederum extrem volles Converse-Event und danach, zum Abschluss, in bzw. an die Skatehalle. Das Event endete, wie es begonnen hatte, nur dass es mittlerweile Dunkel war und gefühlt alle Menschen, die am ersten Tag zugegen waren, noch ihre Mutter, Schwester und Brüder dabei hatten. One pic and over and out, das war an dieser Stelle die Devise und ich war froh, ein weiteres „Copenhell“ überlebt zu haben. Ach ne, war ja CPH Open 2023, aber irgendwie auch „Hell“ – aber eine Hölle, die ich auf keinen Fall hätte verpassen wollen!