Martin Schiffl – Interview

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ICH
GEHE
EINFACH
MIT
MEINEN
FREUNDEN
SKATEN

Fotos
Robert Christ

 

Interview
Bartosz Ciesielski

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MARTIN
SCHIFFL
INTERVIEW

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ICH GEHE EINFACH MIT MEINEN FREUNDEN SKATEN

Fotos Robert Christ

Interview Bartosz Ciesielski

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Crooked Grab Over 

Hey, Martin! Zu allererst: Was liebst du an Skateboarding?
Hey, Bartosz! Also an erster Stelle steht natürlich der Spaß. Ich freue mich immer wieder, mit Freunden oder neuen Bekanntschaften unterwegs zu sein und einfach Spaß zu haben. Man vergisst leicht den restlichen Alltag und es ist einfach ein super Ausgleich. Ich finde es schön, eine solche Leidenschaft pflegen zu können.

Den Druck mache ich mir höchstens mal selber.

Das mit der Spaß-Basis verstehe ich sehr gut, aber in den letzten Jahren sieht man schon ziemlich viel Coverage von dir in den Skateboard-Medien. Solche Projekte sind ja meist auch arbeitsintensiv. Unterscheidest du denn da zwischen Skaten zum Spaß und produktivem Skaten?
Hm, nein da unterscheide ich nicht wirklich. Ich bin ja jetzt auch keiner dieser krass talentierten Ausnahme-Skateboarder. Also klar ist eine Feierabend-Session im Skatepark etwas anderes als am Wochenende auf die Straße zu gehen. Aber das macht ja beides auf seine Art Spaß. Ich glaube, das Schönste ist, dass ich immer mit guten Freunden unterwegs bin – so wie mit dir. Wenn wir etwas filmen oder Robert Fotos schießt, passiert alles ohne Druck von außen. Den Druck mache ich mir höchstens mal selber. Ich setze mir jetzt auch nie besonders hohe Ziele. Wenn mir ein Spot gut gefällt, entwickelt sich das meistens so. Wenn dann etwas geklappt hat, freue ich mich natürlich über die Footage oder das Foto. Der ganze Prozess macht ja in der Regel auch sehr viel Spaß. Auch, wenn es natürlich mal anstrengend sein kann.

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bs 5-0 

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bs Lipslide 

Ist also deiner Meinung nach Teamwork der Erfolgsindikator für ein Full-Length-Video in Zeiten von Footage-Overkill im Internet? Oder spielt da noch etwas anderes eine wichtige Rolle?
Also ich denke, man erkennt in so einem Video, wenn alle Beteiligten Herzblut in die Sache stecken, dahinter stehen und Bock haben, zusammen rausgehen, sich gegenseitig pushen und Spaß dabei haben. Das spiegelt sich in so einem Video dann auch wieder und es macht mehr Spaß beim Anschauen. Natürlich braucht es aber noch Leute, die das Ganze begleiten, organisieren etc. Wenn die dann auch mit so viel Motivation und Bock an die Sache rangehen, müsste doch alles passen. Ich schau‘ mir auch lieber das Skaten von Leuten an, denen man ansieht, dass sie Spaß dabei haben und muss nicht unbedingt die krassesten Tricks sehen. Das braucht alles seinen Flow.

Ich schaue mir auch heute noch viel lieber ein komplettes Video an

Gute Worte! Weil wir vorhin von Footage im Internet und Instagram sprachen, fällt mir gerade auf, dass du keinen Instagram-Account mehr hast. Du hattest aber mal einen und verzichtest jetzt bewusst drauf. Ist das richtig? Als Skater, der außerdem nicht unbekannt ist und krasse Sachen skatet, ist das heutzutage fast eine Rarität. Willst du was dazu sagen? Wie kommt das?
Danke für die netten Worte. (lacht!)Also ich kann dir jetzt gar nicht genau sagen, warum ich den Account nicht mehr habe. Das war spontan. Ich glaube, ich habe damit einfach zu viel Zeit verbracht. Ich versuche auch generell, weniger Zeit mit meinem Handy zu verbringen. Das klappt auch ganz gut. Zwar hänge ich immer noch regelmäßig vor dem Bildschirm, aber es ist schon viel besser geworden. Teilweise nervt mich aber auch der hohe Stellenwert von Instagram. Die Leute reduzieren ihr Leben schon fast auf ihre Accounts. Das finde ich alles echt heftig. Außerdem wurden auch echt oft die Ender von irgendwelchen Skateparts gespoilert. (lacht!)

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fs 50/50 

Haha, nach dem Motto “Instanet killed the Videostar“. Würdest du sagen, ein Interview oder Coverage in einem Skateboardmag im Print zu bekommen, ist mehr wert als ein Trick in einem Insta-Post, den aber wahrscheinlich viel mehr Leute sehen würden als das Skatemag?
#aufjedenfall #supportprint #printisnotdead (lacht!) Also für mich persönlich ist das auf jeden Fall viel mehr wert. Ich bin mit solchen Medien ja auch aufgewachsen. Wenn es ein Foto in ein Magazin schafft, freue ich mich immer richtig krass. Auch bei den Leuten in meinem Umfeld hat das einen höheren Stellenwert als ein Instagram-Post. Bestimmt gibt es in der heutigen Zeit aber auch genug Leute, die sich nicht mehr wirklich für Printmedien interessieren. Das finde ich mega schade. Von Beginn an habe ich mich schon immer über Skatemags gefreut und versuche auch heute, möglichst jede Ausgabe zu bekommen. Ich bin echt dankbar, dass es auch anderen noch so geht. Es macht mir einfach mehr Freude, ein Magazin in der Hand zu halten und zu sehen, wie viel Leidenschaft darin steckt als durch die Massen an Bildern und Videos auf dem kleinen Bildschirm zu scrollen. Ich will aber jetzt auch nicht nur Schlechtes darüber sagen. Das hat natürlich alles seine Vor- und Nachteile. Die Leute sollen machen, worauf sie Bock haben.

Also ich kann dir jetzt gar nicht genau sagen, warum ich den Account nicht mehr habe.

Was willst du denn machen, wenn du mal kein Bock hast zu skaten? Kommt das überhaupt mal vor oder verbringst du am liebsten deine ganze Freizeit mit Skaten?
Also Skateboardfahren nimmt schon einiges an Zeit in Anspruch. Grade zusammen mit der Arbeit und der Zeit, die ich mit meiner Freundin verbringen will. Da bleibt nicht mehr viel übrig. Aber wenn doch mal Luft ist, verbringe ich meine Freizeit so, wie jeder andere eigentlich auch. Ich unternehme etwas mit Freunden, die nicht Skateboard fahren oder bin auch super gerne mal alleine. Momentan habe ich so eine Phase und sauge sämtliche Thriller Geschichten auf, die ich bekommen kann, egal in welchem Format. (lacht!)

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bs 50/50 Hippie Jump 50/50

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fs Boardslide 

Yeah! Thriller und Zeit alleine, klingt nach einem gesunden Raum für sich selbst. Bist du eigentlich jemand, der eher in den Tag hinein lebt oder planst du schon in die Zukunft – Grundsätzlich oder auch was dich und deine Freundin angeht?
Ich würde sagen, eine gesunde Mischung aus beidem. Ich bin absolut nicht der Typ, der alles durchplanen muss. Auf keinen Fall! Das würde mich sogar eher nerven und stressen. Ich versuche, alles so entspannt wie möglich anzugehen. Ein paar Dinge muss man aber schon für die Zukunft planen: Sachen für die Arbeit und so. Vicky und ich heiraten außerdem dieses Jahr. (lacht!) Also Pläne gibt es da dann schon.

Ich gehe einfach mit meinen Freunden skaten, die glücklicherweise auch gerne mal eine Kamera in die Hand nehmen.

Ein Lob an dieser Stelle an dich, Martin, dass du Pläne, die dir wichtig sind, realisierst und deine Leidenschaft Skaten dazu in vollen Zügen auslebst. Das kann nicht jeder Skater im Alter von 30+ in Deutschland. Dazu bist du auch jemand, der gerne und bewusst Dinge unterstützt, für die du brennst. Hast du Sponsoren, die für dich brennen?
(lacht!) Dankeschön! Also ich darf mich sehr glücklich schätzen, von Freedom Skateboards, Reell Jeans, Polster Trucks und Amphetamin Bearings unterstützt zu werden. Da kann ich ja an dieser Stelle nochmal ein fettes Dankeschön ausrichten. Ihr macht einen geilen Job!

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Hippie Jump

Gibt es denn Planungen nach diesem Interview hier? Filmst du anschließend direkt für einen neuen Freedom Part – nach dem Motto “Nach dem Video, ist vor dem Video“ – oder lässt du das einfach auf dich zukommen?
Eigentlich plane ich beim Skaten ja auch nie wirklich. Ich mache da genau weiter, wie sonst auch. Ich gehe einfach mit meinen Freunden skaten, die glücklicherweise auch gerne mal eine Kamera in die Hand nehmen. Das macht ja auch Spaß. Ich schaue einfach, was sich so ergibt. Aber ein neuer Freedom Part wäre natürlich etwas Schönes. (lacht!)

Ich denke, dem steht mit dir als Person und von deinem Skaten her nichts im Wege. Gibt es bezüglich eines eigenen Promodel Boards bei Freedom Pläne? Nach mehreren Interviews, einigen Parts und so viel Bock auf Skaten, wäre es ja an der Zeit…
Die Frage kannst du doch besser beantworten (lacht!). So etwas hätte natürlich jeder gerne. Und um ehrlich zu sein, hätten es bestimmt sehr, sehr viele Skateboarder mehr verdient als ich. Aber um auf die Frage zurückzukommen: Ja, wie sieht es denn damit aus? (lacht!)

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Wallride Nosegrab

Gerüchten zufolge wird da schon was in der Freedom Küche gebraut, sodass ich sagen kann, die Welt wird ein Freedom Martin-Schiffl-Board erleben. Martin, ich danke dir für deine Zeit und Offenheit. Ich wünsche dir, dass du deine echte Art, Herzlichkeit und Motivation, die ich in diesem Interview und auch sonst im Leben von dir kennengelernt habe, ein Leben lang behältst. Möchtest du noch  etwas sagen, jemandem danken oder jemanden grüßen?
Ui, ja erstmal danke ich euch für das Interview und dir Bartozs für die ganze Unterstützung und alles andere. Außerdem nochmal Danke an Tomasz (Reell), Cracker und Karsten (Polster), Sebastian (Amphetamin) und natürlich vor allem Robert für die Fotos und die geile Zeit. Dann noch Danke an alle, mit denen wir Skateboard fahren und einfach eine gute Zeit haben und vielen Dank an Gotti und die Irregular!

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Feeble Tailgrab

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