Fabian Mühringer – PASST SCHO!
PASST SCHO!
A Fabian Mühringer Full Part
PASST SCHO!
A Fabian Mühringer Full Part
Straight out of Austria’s Steiermark and a happy-go-lucky approach to skating, here’s Fabian Mühringer’s new part, fuelled by the homies and filmed by the homies. With guest appearances by Gerd Egger, Florian Gollhammer, Oliver Hueber, Felix Öhlinger, David Knees & Sebastian Schoberer. And for all you fellow German speakers, there’s a little interview with Fabian just below ;)
Hey Fabian, lass uns doch mal ganz klassisch mit einer Vorstellungsrunde anfangen! – Also, ich bin der Fabian Mühringer, ich bin 30 Jahre jung, komm aus Spital am Pyhrn, einem kleinen Kuhkaff in Oberösterreich, wohne aber seit vier Jahren in Graz und skate seit ca. 16 Jahren. Ich bin vorher Inlineskates gefahren (lacht). Aber als ich vom Snowboarden aufs Skifahren gewechselt hab, hab ich vom Inlineskaten aufs Skateboardfahren gewechselt. Eine Boardsportart ist mir geblieben (lacht).
Für Ausgabe 50 hatten wir ja ein Interview mit Jan Hirt geführt und der ist auch eine Zeit lang Inlineskates gefahren. Glaubst Du, dass ähnlich wie bei ihm, Deine Confidence bei Rails vom Inlineskaten kommt? – Vielleicht auch, aber ich glaube bei mir kommt’s eher vom Skifahren. Ich bin zehn Jahre lang immer auf Saison gewesen und gerne die größten Rails gefahren. Da sind die Dimensionen halt auch ganz anders. Ein 25 Meter Rail ist da halt nichts (lacht).
Du fährst aber auch nach wie vor aktiv Ski, oder? – Ja schon, aber dieses Jahr war ich tatsächlich nur ein oder zwei Mal. Letztes Jahr war ich noch auf Saison und hatte meine 160 Skitage, also jeden Tag von Dezember an bis Mai. Früher bin ich sogar bis in den Juni noch auf die Gletscher gefahren. Ich hab auch lange Zeit am Berg gearbeitet. Ich war Park-Shaper, hab die ganzen Parks mit aufgebaut und deswegen auch die Saisonkarte und die Unterkunft gestellt bekommen.
Und wie sieht es dann mit Skaten im Allgemeinen aus beziehungsweise auch mit Deinem neuen Part? Bei 160 Skitagen ist ja schonmal das halbe Jahr lang keine Zeit zum Skaten übrig, oder? – In den letzten zwei Jahren ist bei mir auf jeden Fall alles skate-lastiger geworden. Aber auch als ich noch auf Saison war, ging nach der ein oder anderen Session am Berg auch noch ein bisschen Skaten und den letzten Winter bin ich eben zum ersten Mal seit zehn Jahren durchgeskatet. Ich arbeite seit letztem Sommer auch fest bei einer Firma, die Photovoltaik-, also Solaranlagen montiert, bin da auf 20 Stunden Basis eingestellt und hab ordentlich Zeit zum Skaten. Das ist ziemlich nice!
Wenn ich an Skateboarding in Graz denke, kommt mir als erstes diese absurde Story vom Trickverbot in den Kopf. Kannst Du uns dazu etwas erzählen? – Also soweit ich mich erinnere, war es so, dass sich einer der Anrainer vom Lentplatz immer schon über den Lärm aufgeregt hat und uns am Kieker hatte… Der muss wohl einen Freund gehabt haben, der bisschen Einfluss bei der rechten Partei hat und die haben dann die Straßenverkehrsordnung neu ausgelegt, sodass man mit seinem Skateboard auf öffentlichen Plätzen nur noch fahren, aber keine Tricks mehr machen darf. Das Trickverbot hat dann tatsächlich auch ein paar Monate gehalten. Mit dem Grazer Rollbrett Ästheten Bund (GRÄB), also dem Skate-Verein in der Stadt, sind wir aber gerichtlich dagegen vorgegangen und mittlerweile haben sie das Trickverbot wieder revidiert. Das hat aber eine Zeit gedauert und es war ein riesiger Aufwand. Der GRÄB hat in der Zwischenzeit auch Spenden gesammelt, sodass wenn jemand Geldstrafen fürs Skaten bekommen hat, die von der Vereinskasse übernommen werden konnten. Hut ab vor den Homies vom GRÄB!
Word! Wie würdest Du denn im Allgemeinen die Szene in Graz beschreiben? Und wie sieht’s spot-mäßig aus? Für Deinen Part habt Ihr ja auch einiges in und um Graz gefilmt, oder? – Die Footage im Part ist auf jeden Fall ziemlich zusammengewürfelt, bisschen was aus der Schweiz, aus Barcelona und aus Bulgarien. Aber von hier aus der Gegend ist auch einiges drin und ich würde sagen, dass Graz eine von den herzlichsten Skateszenen überhaupt hat. Als ich hierher gezogen bin hat’s eine Woche gedauert und ich war direkt mit jedem Homie, wurde direkt für Sessions angerufen und es gibt so viele motivierte Leute. Ich hab mich direkt aufgenommen gefühlt.
Wie lange hast Du denn an Deinem “Passt scho” Part gearbeitet und gibt es Momente oder Trips, die für Dich besonders herausstechen? – Ich glaube ich habe seit ungefähr Ende 2021 an dem Part gearbeitet. Da haben wir den Trip nach Sofia in Bulgarien gemacht und die ersten Clips gefilmt. Gleich bei einem der ersten Spots am ersten Tag hat sich der Rene (Felberbauer) erstmal sehr unspektakulär auf seine Hand gesetzt und sich drei von seinen Mittelhandknochen gebrochen. Rene hat anschließend die restliche Woche jeden einzelnen Clip mit seiner linken Hand gefilmt. Ich bin so dankbar, dass Rene trotzdem durchgehalten hat. Bester Mann und seit Kurzem auch ein Nachbar von mir.
Wie sieht’s denn mit dem Rail aus, welches du für Deinen Ender gegrindet hast? Gibt’s da eine Story dazu? – Ein Homie von mir, der Kevin Gutzelnig, hatte das geboardslidet, der crazy Motherfucker! Ich wollte unbedingt, dass er mir das Rail zeigt und selbst wenn ich es nicht mit dem Skateboard fahren würde, könnte ich es immer noch mit den Ski fahren. Das auch beim Skifahren ein fettes Rail (lacht). Als wir dann beim ersten Mal da waren, mit einer fetten Crew, habe ich es bestimmt 150 Mal versucht zu Grinden und nur Scheiße gefressen. Wir sind dann also an einem anderen Tag wiedergekommen und ich bin das Rail zusammen mit dem Tobi (Planlosar) gefahren. Er hat frontside 5050 versucht und ich backside. Er hat das Rail dann auch tatsächlich gemacht und von unten so raufgeschrien: “Die Ausfahrt ist überhaupt nicht so stressig!” Und beim nächsten Try hab ich es dann auch gemacht. Sein Part kam letztes Jahr schon raus und er hatte den frontside 5050 auch als Ender. Ich hab nur noch etwas länger gebraucht, obwohl wir das Rail am gleichen Tag gemacht haben (lacht).
Gratulation auf jeden Fall zum Part und zum würdigen Ender! Hast Du abschließend noch ein paar Shoutouts? – Allen voran Shoutout an den Gregor Senfter, auch wenn seine alte Cam hin und wieder nicht das Bild liefert, das man haben möchte (lacht). Er war so der arge Spotguide in Barcelona. Auf jeden Fall auch Shoutout an den Rene, Oliver Hueber, die ganze Absolut Nix Gang und den Grazer Skulture Skateshop.