Felix Löchel – Im Gespräch
FELIX LÖCHEL
INTERVIEW / ANDREAS HUBER & STEFAN GOTTWALD
FOTOS / ISABELLA HOFFMANN
FELIX LÖCHEL
INTERVIEW / ANDREAS HUBER & STEFAN GOTTWALD
FOTOS / ISABELLA HOFFMANN
Hallo Felix, fangen wir doch mal an. Wie kam es dazu, dass du angefangen hast, die Kamera in die Hand zu nehmen und zu filmen?
Im Jahr 2011 bin ich nach Stuttgart gezogen. Ursprünglich mit der Idee, ein Studium zu absolvieren. Das habe ich dann aber recht schnell wieder abgebrochen. Schon nach der ersten Vorlesung hatte ich die Nase voll. Zu der Zeit bin ich selber noch sehr viel geskatet und hatte erst angefangen, selbst zu filmen. Fieby aus Ravenburg hat mir dann seine VX mit nach Stuttgart gegeben. Ich kannte schon einige Jungs dort, Sandro Trovato, Boffy, auch bekannt als Christoph Reich, zum Beispiel. So hat sich das dann ergeben, dass ich irgendwann nur noch den Cruiser und die Kamera dabei hatte. Dort hast du super viele Skater und eine sehr gute Architektur. Die Stadt bietet einfach alles.
Wie reagierst du, wenn ein Skater, den du filmst, seinen Trick nicht steht? Jeder weiß, dass Filmer und Fotografen da schwierig werden können.
Eigentlich bin ich ziemlich geduldig. Das ist eine Sache von Respekt. Wenn der Skater wirklich einen harten Trick probiert, dann sage ich mir, dass ich dafür verantwortlich bin, das Ding so gut wie möglich zu filmen. Auf der anderen Seite denke ich mir auch immer, wer Ansagen macht, muss auch abliefern. Gerade Fidschi ist da so ein Kandidat. Dafür ist er ja bekannt. Der kommt mit den bescheuertsten Ansagen, die nie im Leben funktionieren können. So ist es auch in dreiviertel der Fälle, aber wenn das eine Viertel klappt, ist es halt völlig übertrieben und krass. Wenn einer verkatert ankommt, finde ich das mittlerweile einfach nur lächerlich. Ich nehme mir die Zeit, gehe mit meinem Equipment raus und kann mich nicht um andere Dinge kümmern, wichtigere Dinge vielleicht. Das finde ich respektlos. Am besten dann noch ohne Skateschuhe und so Zeug auftauchen. Manche Skater sind halt ultra verpeilt. Mittlerweile kann ich das echt nicht mehr verstehen, aber da sind wir wieder beim Thema. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ich ein Spießer geworden bin.
„Eigentlich bin ich ziemlich geduldig. Das ist eine Sache von Respekt“
Wo wir gerade beim spießigen Leben sind. Wie bestreitest du eigentlich deinen Lebensunterhalt?
Für freie Projekte bin ich immer zu haben. Vor allem, wenn sie spannend sind. In Agenturen bin ich eher ungern. Ich habe früher sehr viel mit Torsten Frank und Kamil Krzesniak gearbeitet. Stuttgart ist ja überschaubar. Da gingen dann schon einige Jobs, vor allem im Schnitt-Bereich. Ich habe geschaut, dass ich mir neben den Filmproduktionen ein freies Netzwerk aufbaue. Ohne Studium merkte ich aber auch, wie hart es sein kann. Die ersten drei Jahre habe ich mich oft gefragt, ob der Plan überhaupt aufgeht. Manche Kunden wollen dich über’s Ohr hauen, aber durch die Erfahrung lernt man irgendwann auch, was man für seine Arbeit verlangen kann. Trotz der Schwierigkeiten, die ich hatte, bin ich aber froh, nicht den klassischen Weg über eine Filmhochschule gegangen zu sein. Alle Arbeiten von Absolventen solcher Hochschulen sehen gleich aus. Da kommt dann die Skateboard-Mentalität bei mir heraus. Das ist ein Do-it-yourself-Ding. Man möchte alles selber machen und schaffen.
Wie bist du an deine ersten richtigen, bezahlten Aufträge herangegangen? Beim Filmen auf dem Skateplatz ist es ja doch eher entspannt.
Anfangs war ich unsicher. Das kennt bestimmt jeder, der irgendetwas mit Medien macht. Bei den ersten Jobs ist man einfach noch unsicher, aber durch die Erfahrung wird man besser. Das ist heute noch so. Ich habe in so vielen Bereichen keine Ahnung, aber die kannst du auch nicht von allem haben. Die ersten Jobs bekam ich damals tatsächlich über Thorsten Frank, der mich zu ein paar Agentur-Jobs mitgenommen hat. Da konnte ich mir dann sehr viel von Thorsten und Kamil abschauen und lernen, wie sie arbeiten. Was ich aber gelernt habe, ist, mit einer gewissen Arroganz an die Sache zu gehen. Vor allem, wenn es um die eigene Kunst geht. Dadurch, dass ich nicht im klassischen Sinne studiert habe, besteht in gewissen Situationen auch immer eine Unsicherheit. Man muss die Sachen dann einfach egoistisch durchziehen. Das ist meine Kunst und so wird sie gemacht – so in diesem Sinne. Das fällt mir manchmal noch schwer, weil ich kein aggressiver Mensch bin. Aber ich glaube, das muss man in der Kunst schon sein, wenn man versucht, eine Geschichte zu erzählen. Vielleicht lerne ich es auch nie und sitze auf ewig zuhause und schneide.
Stimmt das, du bist über deine Schwester zum Skaten gekommen?
Das stimmt tatsächlich. Meine Schwester war damals so ein Skater-Mädel und ein bisschen verrückt. Mit 12 Jahren habe ich im Urlaub in Bordeaux die ersten Skater meines Lebens gesehen. Ich kam zurück und wollte unbedingt skaten. Meine Schwester hatte damals schon so ein Zorlac-Board und war voll mit Baggys am Start. Ich habe ihr dann immer das Skateboard geklaut und bin mit meinen Cousins über den Parkplatz geheizt. Ich dachte damals auch noch, dass man bei einem Ollie den vorderen Fuß unter das Brett nehmen muss. So haben wir die dann auch geübt (lacht).
Die Länge ist eben doch entscheidend.
Kommst du überhaupt noch selber zum Skaten?
Letztes Jahr war ich vielleicht zweimal selbst Skaten. Ich hätte nie gedacht, dass es mal so weit kommt. Aber ich habe mir vorgenommen, dass ich wieder häufiger gehen werde, wenn hier der Frühling abgeht. Von meiner Wohnung aus habe ich nur fünf Minuten zu den Warschauer Bänken. Ich hatte, glaube ich, noch nie so viel Bock zu skaten, wie in den letzten Wochen. Der Winter in Berlin ist so unglaublich scheiße und ätzend. Den habe ich ein bisschen unterschätzt. Ich habe zwar nicht viel Zeit, aber auch wenn es nur für eine halbe Stunde ist…Hauptsache, ein bisschen rollen.
Du hast ja ein paar Vimeo Stuff-Picked-Awards. Freut dich so etwas? Wie kam es dazu? Wie stehst du prinzipiell zum Thema Awards? Ist das für dich wichtig oder eher unwichtig?
Awards sind gar nicht so wichtig. Das würde ich über jeden Award sagen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit „Titos Shelter“, dem Bosnien-Video, diese Auszeichnung gewinne. Es war natürlich schön zu sehen, wie viele Leute das interessiert hat und wie viele es sich angesehen haben. So etwas kann auch Aufträge bringen. Die Leute von Olympia kamen auf mich zu, nachdem ich den Stuff-Picked auf das Boxer-Video bekommen habe. Für meinen beruflichen Werdegang war das natürlich extrem wichtig. Auf der anderen Seite kenne ich zig Filmer, die in meinen Augen viel krasseres Zeug filmen und noch keinen Award bekommen haben. Aber wenn wir gerade dabei sind, ich hätte schon mal wieder Bock auf ein Stuff-Picked (lacht).
Weil du gerade die Olympia-Clips ansprichst, wie stehst du zu Skateboarding und Olympia?
Als jemand, der Skateboarder filmt, habe ich in den letzten Jahren beobachtet, dass es unglaublich viele gute Jungs gibt, die auf einem unglaublich hohen Niveau skaten. Es gibt jedoch keinen Sponsor, der den Leuten eine Krankenversicherung bezahlt. Viele werden auch einfach nur mit Stuff ausgestattet. Man sieht, dass im Skateboarding das Geld fehlt. Auch wenn viele denken: Der ist Teamfahrer bei einem krassen Label, der müsste ja eigentlich so krass davon leben können. Ich habe letztens aufgeschnappt, dass Chris Hasslem übelst hustlen soll. Der Typ war in einem Videospiel und hat fette Sponsoren am Start, aber er ist mittlerweile Ende 30 und kämpft gegen die Altersarmut. Deswegen sehe ich da einen Bezug zu Olympia. Je größer das wird, desto mehr haben die Leute, die irgendwie davon leben wollen, eine Chance, das zu tun. Die anderen, die Core bleiben wollen und VX filmen wollen, die 90er Trash weiter machen wollen, die können das ja trotzdem tun. Olympia ist weltweit ein Begriff und zieht viel Geld an. Ich denke mir mittlerweile, je mehr Mainstream, desto besser für die Szene. So ein Vorstand von Adidas, zum Beispiel, hat vom Skateboarding keine Ahnung, sieht aber, dass das jetzt olympisch ist. Also wird er auch mehr Geld in diese Sportart pumpen. Daher ist das für uns alle nur positiv. Keiner kann Skateboarden kaputt machen. Ich bin selbst auch gespannt darauf, wie die Veranstalter das aufziehen wollen. Ob das jetzt Street-League mäßig wird, was geil wäre, oder nicht, denn jeder Skater, den ich kenne, schaut Street-League. Ich verstehe daher nicht, wieso man bei Olympia auf einmal behauptet, dass das Skateboarding kaputt machen soll. Mache Leute haben einfach zu viel Zeit, um sich darüber auszukotzen.
Einen Filmer muss man so etwas immer fragen: VX oder HD? Was ist dein Favorit?
Jeder Filmer wird sagen, dass die Diskussion ein bisschen lächerlich ist. Es kommt immer darauf an, wer die Kamera benutzt. Aber ich bin der Meinung, dass VX ein bisschen rougher daher kommt. Der Ton ist nie besser gewesen. Ich verstehe auch nicht, weshalb keine Kamera mehr guten Ton liefert. Die Hersteller könnten auch heute wieder solche Mikrofone einbauen. Letztens erst habe ich das „Fetisch“ Video von Welcome-Boards gesehen und fand es obergeil. Solche Dinger wirken aber nur so geil, weil sie in VX gedreht sind. Wenn man älter ist, wird man wieder dran erinnert, wie es früher war. Pure Nostalgie! Die jungen Hipster-Kiddies feiern das aber genauso und finden 4:3 einfach fresh.
Wo holst du dir die Ideen für deine doch eher unkonventionellen Videos?
Also bei „Cliff“ habe ich einfach diesen Effekt gesehen. Jeder Künstler kopiert Dinge, die er geil findet. Das ist auch nicht schlimm, wenn du dir das als Inspiration nimmst. In diesem Fall waren das DVS-Commercials, die diesen Echo Effekt hatten. Das ist ja eine Art Sequenz, die ich voll interessant fand. Ich wollte einfach ein bisschen herumprobieren und habe dann festgestellt, dass ich auch noch andere Aufnahmen habe, aus denen ich etwas machen kann. Tatsächlich ist das Video sehr spontan und schnell entstanden. Ich bin in dieser Hinsicht manchmal ein bisschen chaotisch. Das Chaos inspiriert mich aber auch. Es gibt so viele Dinge außerhalb des Skateboardings, die flashen. Kleine Effekte oder Kurzfilme zum Beispiel.
Ein anderes Video von dir mit dem Titel „Hurdel“ porträtiert ja jemanden, der mit einer Beinprothese skatet. Wie kommst du auf solche Themen?
Ich wollte unbedingt mal wieder ein freies Projekt drehen. Im Dezember 2015 hatte ich dann endlich wieder Zeit. Per Zufall habe ich auf Boardstation gesehen, dass Clement Zannini einen Filmer sucht. Ich habe ihn angeschrieben und mir schon überlegt, ob wir das nicht über Red Bull laufen lassen können. Der eigentliche Film lief dann auch darüber. Ich habe mir aber selbst noch einmal gesagt, dass ich einen kleinen Re-Cut machen möchte. Red Bull hat einen Minutenpreis, wie das auch bei TV-Sendern üblich ist. Der ist aber total lächerlich, weil der Film bei mir auf Vimeo mit zwei Minuten tausendmal geiler ist, als dort mit sechs Minuten. Aber ich muss mich eben auch finanzieren. Und Clement Zannini ist super easy. Er hat mich mega geflasht mit seiner extremen Persönlichkeit. Er ist auch 110 Prozent Skateboarding, hängt in seinem kleinen Dorf ab und fährt dort den ganzen Tag auch bei minus fünf Grad in kurzen Hosen herum. Das Heftige ist, dass er eine Prothese hat und so geile Tricks macht. Das war eine echt tolle Erfahrung. Sein Ziel war ja immer, einmal bei Berrics mitzufahren. Steve Berra hat ihm anscheinend eine Mail geschrieben und das klappt jetzt auch, was mich richtig für ihn freut – auf nach LA und bei Berrics skaten. Für ihn ist das sehr geil. Ich habe auch gehört, dass er wohl nebenbei in einer Fabrik arbeitet, aber eigentlich die ganze Zeit nur Skaten will. Mal sehen, was mit ihm noch so passiert. Ich bin gespannt!
Du hast mal gesagt, dass man bei einem Skateboard-Dreh unbedingt Bananen und Wasser dabei haben muss. Wieso?
Wasser ist immer super wichtig. Vor allem, wenn man eine kleine Produktion mit einer kleinen Crew hat. Hungrige und durstige Menschen haben nicht die beste Laune. Bananen gehen immer. Das ist auch so ein Skater-Ding, weil man beim Skaten sowieso immer Bananen dabei hat. Die gehen schnell und gut runter, sind gesund und du hast danach nicht gleich wieder einen riesen Kohldampf. Bananen sind ein Snack für zwischendurch und sorgen für gute Laune am Set. Und gute Laune ist das Wichtigste beim Dreh.
Du legst bei deinen Videos viel Wert auf das Dokumentarische. Was fasziniert dich daran?
Ja, definitiv, obwohl wir manchmal ein bisschen inszenieren. Ich will das Ganze so weit treiben, wie es nur geht. Gerade an den Dokumentationen, die in den letzten Jahren auf Netflix erschienen sind, bemerke ich jedes mal wieder, was für geile und schöne Geschichten das Leben selbst schreibt, auch wenn sie zum Teil verstörend und verrückt sind. Das fasziniert mich total. Solche Themen möchte ich aufgreifen, solange ich Filme machen kann. Ich komme ja aus dem Schnitt, weshalb ich mich sehr wohl in diesem Bereich fühle. Dokumentationen entstehen nämlich hauptsächlich im Schnitt. Ein Dokumentarfilm, den du dir drehbuchmäßig herunterskriptest, ist langweilig und gestellt. Als Cutter hast du da sehr viele Freiheiten.
Hast du beim Drehen ein Lieblings-Setup oder ist das bei dir auftragsbedingt?
Das kommt immer auf das Budget an. Es wird das aufgefahren, was bezahlt wird. Eine voll aufgerigte RED für irgendeinen Doku-Dreh finde ich übertrieben lächerlich, wenn es danach nicht gegradet wird. Was bringt dir ein 8k Helium Raw Bild, wenn du danach kein geiles Post-House hast, das dir das schön gradet? Ich filme ja selbst immer weniger, sondern mache eher die Regie und Schnittarbeit. Außerdem habe ich ein Blackmagic-Setup. Die Kamera macht ein sehr schönes Bild, das reicht aus. Dabei kostet sie nicht einmal im Ansatz so viel wie eine RED. Vor allem beim Skaten sieht RED-Footage einfach nicht gut aus. Oft kann man auch einfach eine Spiegelreflex verwenden. Kameras und Technik sind immer eine Glaubensfrage.
Man möchte sich nirgends reinpressen lassen.
Was hältst du von Drohnenshots? Die sind ja mittlerweile in jedem Video zu sehen.
Ich bin der Meinung, dass sich Drohnenshots nur lohnen, wenn sie richtig inszeniert sind. Sich mal kurz hinzustellen und mit einer DJI Drohne einen Shot zu drehen, nur um einen Airial zu haben, der keine Aussage hat, macht keinen Sinn. Das brauche ich nicht. Wenn ich eine Drohne sehe, die erzählerisch etwas rüberbringt, find ich das voll geil. Auf Netflix läuft ja gerade die 3. Staffel von Chef’s Table und die haben da zum ersten oder zweiten Mal eine Drohne dabei. Die erzählt aber etwas. Die Technik ist immer nur Mittel zum Zweck. Wenn du damit etwas erzählen kannst, dann ist es geil und macht Sinn. Wenn du aber nichts erzählen kannst, dann halte ich das für Verschwendung.
Gibt es noch Projekte, die du unbedingt machen möchtest?
Ich bin ja genau deshalb nach Berlin gezogen, um andere Projekte zu machen. Gewisse Projekte kannst du außerhalb von Berlin einfach nicht durchziehen. Hier lebt die Filmbranche. Ich habe mir als Ziel gesetzt, nächstes Jahr auf der Berlinale einen Doku-Film zu zeigen, den ich dieses Jahr drehen möchte. Es wird wahrscheinlich eine Sport-Doku. Zu viel verraten will ich aber noch nicht, weil ich nächste Woche erst den Protagonisten treffen werde. Wenn das nämlich nicht klappt und jemand das Interview im Jahr 2018 ließt, denkt er sich bestimmt: „Was war der Löchel schon wieder für eine Pfeife?“(lacht). Aber das Ziel sind auf jeden Fall größere Projekte. Irgendwann wird man sich bewusst, dass das jetzt die entscheidenden Jahre für das künstlerische Schaffen sind. Man muss morgens aufstehen und sich vornehmen, die Zeit zu nutzen, die man hat im Leben.
Hat Fernsehen in deinen Augen noch eine Zukunft?
Fernsehen wird sich weiter in die Richtung entwickeln, die es bereits heute eingeschlagen hat. Die Großen investieren in Internetsender für das Spartenangebot. ARD oder ZDF wird es noch sehr, sehr lange geben, die öffentlich-rechtlichen haben diesen Youtube-Sender „Funk“ ins Leben gerufen. Video on demand wird ein noch größeres Thema werden. Zuhause habe ich selbst einen Netfilx-Button auf meiner Fernbedienung. Der Fernseher hat Apps, mit denen ich zum Beispiel Youtube Videos anschauen kann. Damit kann man sich den Content so zusammenbauen, wie man möchte. Mediatheken sind auch ein Thema. Komplett aussterben wird das Fernsehen aber nicht. Dafür gibt es zu viele Leute, die sich zu gerne irgendeinen Scheiß anschauen. Zu denen gehöre ich selbst, denn ich schaue mir wirklich Trash an. Nicht jeden Trash, aber Bachelor werde ich mir schon wieder geben.
Was findest du bei Skate-Videos besser? Kleine kurze Clips, die vielleicht etwas kreativer sind oder ganze full-length Videos?
Ich denke, dass das full-length Videos, wie wir sie von früher kennen, noch weniger präsent sein werden. Gerade auch weil die großen Brands abgesprungen sind. Nike, zum Beispiel, produziert keine Full-Lengths mehr. Jason Hernandes, der Filmer von Nike, hat mal in einem Interview gesagt, dass sie nicht mehr daran interessiert sind, Full-Lenghts zu machen. Auf der anderen Seite ist das klar. Was ist ein Skateboard-Video? Das ist eigentlich Werbung für die Brand. Man braucht das mittlerweile nicht mehr so fett und teuer zu machen. Wobei es ja eigentlich nicht einmal teuer ist. In Relation zu einem 90-minütigen Hollywoodstreifen sind das ja nur die Reisekosten, die ins Gewicht fallen. Ich finde es deswegen immer noch so krass, dass Adidas weiterhin so fährt und Full-Lenghts macht. Ich glaube auch, dass Adidas jetzt schon wieder überlegt, wie sie das nächste Video machen können. Die Länge ist eben doch entscheidend. (lacht)
Hast du noch Abschließende Worte? Du bekommst hier noch einmal die Chance, alles los zu werden, was du willst.
Schreibt doch bitte „Buy more Telum“ drunter. Das wäre schön!